Die Liste der Erfolge war lang bei den Bundesligakämpferinnen aus Leipzig. In der Wildmooshalle zeigten die Profis ihr Können und ließen den wacker kämpfenden Gastgeberinnen beim 6:1-Sieg keine Chance. Mehr drin gewesen wäre in der zweiten Begegnung.
Beim 5:1-Sieg des JC Leipzig gegen den JC Wiesbaden konnten die Gröbenzellerinnen ihre Gegnerinnen studieren. Dann gingen sie zunächst gegen Wiesbaden auf die Matte. Alexandra Brandstetter geriet gegen Kristina Roos gleich in der ersten Aktion mit einer kleinen Wertung in Rückstand. Diesen konnte sie nicht mehr aufholen. Barbara Baur glich mit einem Fußwurf gegen Melina Hehl aus. Elisabeth Speckbacher lieferte Tanja Strecker über fünf Minuten einen heißen Kampf. Die Gröbenzellerin kassierte für einseitigen Griff und zu wenig Aktionen zwei Strafen, ihre Gegnerin eine. Früher hätte das ein Unentschieden bedeutet. Doch heuer zählen diese Strafen in der Endabrechnung: Wer weniger hat, gewinnt bei Wertungsgleichstand. Also lag der SC wieder zurück.
Im Schwergewicht stand Melanie Breitsameter vor einer schier unlösbaren Aufgabe: Die bis 70 Kilo abgewogene Athletin ging gegen eine wesentlich schwerere Judoka auf die Matte. Breitsameters Chance war ein Armhebel, doch er war nicht wirkungsvoll genug. Kurz vor Schluss geriet sie in einen Haltegriff. Michaela Reiter musste sich Lisanne Sturm geschlagen geben und Marion Weissensteiner verlor gegen Swantje Kaiser. Gröbenzells zweiten Punkt zum 2:5 holte Alexandra Sebald, die Francine Polderl mit einem Würger bezwang. „Schade, wir hätten gewinnen können“, sagte Mannschaftsführerin Christa Frey. Am Ende hätten Kleinigkeiten entschieden.
Nichts zu holen war dagegen im Duell mit dem Titelverteidiger aus Leizpig. Allerdings gab es diesmal keine 0:7-Pleite. Denn gleich im ersten Kampf siegte Elisabeth Speckbacher dank einer Strafe gegen Anne Georgi. Vize-Olympiasiegerin Kerstin Thiele ließ Sonja Weißensteiner keine Chance, wie auch London-Teilnehmerin Heide Wollert warf Melanie Breitsameter nach kurzer Kampfzeit zweimal. Alexandra Brandstetter wurde von Evelyne Tschopp ausgekontert, Annemarie Otte hatte gegen die deutsche Kader-Kämpferin Franziska Konitz keine Chance. Michaela Reiter verlor im Haltegriff gegen Sabine Goller und Alexandra Sebald fiel nach einem Wurf der Hochschulmeisterin Melanie Gerber voll auf den Rücken.
Zeit zum Durchschnaufen haben die Gröbenzellerinnen kaum. Denn schon diesen Samstag steht der nächste Bundesligakampf an. Diesmal geht es gegen den KSV Esslingen und den JSV Speyer.
Ingrid Müller